Die Vorfreude auf unsere erste, aber bestimmt nicht letzte Reise nach Armenien war gross. Da alles perfekt organisiert wurde, konnten wir dem Abenteuer entspannt entgegen sehen. Die Anfahrt ins Kinderheim Vardashen war eindrücklich. Die ersten Schritte ins kühle, ehemalige Gefängnisgebäude ziemlich beklemmend…….
Das erste Treffen mit meiner Patentochter Luiza war unglaublich schön und berührend! Endlich konnten wir uns sehen und in die Arme nehmen! Die starke Verbindung die Luiza und ich schon von Anfang an hatten, hat sich noch intensiviert. Natürlich ist da noch die Sprachbarriere, die dank Google Translate jedoch überwindbar ist. Und so ist Luiza jetzt noch mehr motiviert sich beim Englisch Unterricht zu bemühen. Dass ich relativ viel Zeit mit Luiza verbringen konnte hat mich extrem gefreut.
Die Kinder in Vardashen sind wirklich unglaublich. Sie sind so voller Leben und so ungekünstelt, so authentisch! Obwohl diese Kinder fast nichts haben, teilen sie das Wenige trotzdem miteinander. Was mich auch sehr beeindruckt hat ist der Anstand der diesen Kindern angeboren scheint. Obwohl die Kinder sehr schwierige und zum Teil unvorstellbar grässliche Schicksale erleben und erlebt haben, ist es eindrücklich und wunderschön zu sehen, wie liebevoll und fürsorglich sie miteinander umgehen! Die Kinder von Vardashen können unsere Denkweisen und Ansichten sehr relativieren. Ich bin glücklich einen Teil dazu beitragen zu können damit diesen Kindern auf ihrem Lebensweg einige Steine aus dem Weg geräumt werden, sie zu wundervollen Erwachsenen heranwachsen können und sich mit diesen und weiteren Menschen die Zukunft von Armenien und der Welt verbessern kann!
Stephanie
Stephanie mit Patentochter Luiza
Susanne:
Als Jacqueline im Herbst den Paten der Kinder im Heim von Vardashen anbot, im April 2017 nach Armenien mit zu reisen, zögerte ich nicht lange. Durch die ausführlichen Berichte von Jacqueline über ihre Besuche in den letzten Jahren wusste ich schon viel über das Hilfsprojekt. Das Wirken des Teams ist – wenn man es direkt erleben kann – noch viel beeindruckender als man sich das zuhause vorstellen kann.
Leider musste Jacqueline aus gesundheitlichen Gründen im letzten Moment absagen und konnte nicht mitreisen, was zuerst die Stimmung etwas dämpfte. Ani,und Rafik haben sich aber ausserordentlich Mühe gegeben, Jacqueline zu vertreten.
Unser Aufenthalt bestand einerseits aus Besuchen im Heim und bei einigen Familien, andererseits wurden uns aber auch die Sehenswürdigkeiten Armeniensvon einer kompetenten Reiseleiterin gezeigt und erläutert.
Am zweiten Tag hatten wir eine Führung durch das Heim. Einige Räume und die Fenster einer ganzen Fassadenseite sind renoviert und erneuert, aber viele Schlafzimmer und Aufenthaltsräume bieten immer noch ein tristes Bild. Es bleibt noch viel zu tun!
Bei verschiedenen Aufenthalten im Heim konnten wir miterleben, wie fröhlich viele Kinder sind. Ein Junge erfreute uns mit einer Kostprobe seines gesanglichen Könnens und erntete dafür viel verdienten Applaus.
Ein bescheiden eingerichteter Coiffeur Salon ist der Anziehungsort der grösseren Mädchen. Wie stolz waren sie, als sich zwei Patinnen von ihnen die Haare waschen und sogar schneiden liessen ! Dagegen herrscht in der Schuhmacherei Leere, es mangelt an Material und Maschinen.
Ani hat viel Zeit aufgewendet, die mitgebrachten Kleider zu ordnen und mit den Kindern die passenden auszusuchen.Es war berührend, mit welcher Freude ein T-Shirt, Hosen oder Schuhe anprobiert wurden. Rafik hat die neuen Kinder mit viel Geduld interviewt und die anfangs zurückhaltenden Kids waren danach schon viel zutraulicher.
Wir habe noch viel Bewegendes und Berührendes gesehen und erlebt. Eindrücklich waren die Besuche bei den Familien ‚unserer Patenkinder’. Von akzeptablen Verhältnissen bis zu unbeschreiblichem Schmutz und Armseligkeit sahen wir alles. Zuerst ist mir das Heim karg, ja sogar spartanisch und etwas baufällig vorgekommen. Als ich aber gesehen habe, wie einige Familien ‚hausen’, fand ich am andern Tag das Heim viel besser und recht wohnlich.
Mit den beschränkten Mitteln, die zur Verfügung stehen, wird den ärmsten Familien geholfen. Aber nicht Gießkannen artig, sondern gezielt. Etwa mit der Begleichung von Stromrechnungen, mit den Essenspaketen, die Mariana verteilt, mit Unterstützung bei der Verbesserung der Wohnsituation. Hier leistet Mariana als Verbindungsperson unglaublich viel. Auch spürt man, wie klug und bewusst die verfügbaren Mittel für das Heim, die Kinder und Familien eingesetzt werden.
Die Hilfestellungen könnten auch unter das Motto ‚Hilfe zur Selbsthilfe’ gestellt werden. Das ist das bewundernswerte am Hilfsprojekt. Wenn die Kinder und Familien kooperativ sind und sich auch bemühen, ihre Lebenssituation zu verbessern, dürfen sie sozusagen als Belohnung mehr Hilfe empfangen.
Als Pate/Patin kann man nebst dem immateriellen Beistand mit wenig Geld viel bewirken. Dies konnte ich bei meinem Besuch sehen. Ich wünsche Jacqueline, Ani, Rafik und Mariana von Herzen, dass ihr Hilfsprojekt weiterhin so gut gedeiht und danke ihnen für alles, was sie schon vollbracht haben und weiterhin vollbringen wollen.
Susanne
Susi mit Patenkind Marietta
Léonie:(Tochter von Stéphanie)
Die Reise nach Armenien war für mich einfach nur überwältigend. Rafik, Ani und Marianna sind wunderbare, sympathische und umgängliche Leute, mit ihnen hat man immer etwas zu lachen, kann aber auch mal ein ernsteres Gespräch führen. Sie gehen auf jede Persönlichkeit ein und geben Freiheiten da, wo es sie braucht. Die Stadt Jerewan ist sehr schön und auch die Ausflüge zu den Kirchen haben mir sehr gut gefallen.
Jedoch die schönsten Momente habe ich in Vardashen verbracht. Im ersten Augenblick als ich das Kinderheim betrat bekam ich Gänsehaut, es war so ein wundervoller Moment die Kinder so voller Hoffnung zu sehen und zu spüren, was für eine mächtige Familie sie sind. Es war für mich sehr interessant den Kindern und Jugendlichen gegenüber zu treten, da einige im gleichen Alter wie ich sind und sie zu mir einen eher kollegialeren Umgang pflegen konnten, als mit den Erwachsenen mit denen sie als Autorität Personen umgegangen sind. Es kam mir so viel Wärme entgegen und die Kinder hatten ziemlich schnell meine Sympathie auf ihrer Seite. Trotz Verständigungsproblemen konnten wir jedes Mal eine Lösung finden um einander das mitzuteilen, was wir einander sagen wollten und es war wunderbar sich so auszutauschen. Ich konnte leider nicht alle kennenlernen, konnte aber einigen näher kommen und wusste so auch sehr schnell, welches der neuen Kinder mein Patenkind werden sollte. Als mich Anjela das erste Mal umarmt und mich nach meinem Namen gefragt hat wusste ich, dass sie etwas ganz Spezielles an sich hat. Ich weiss noch nicht genau was, aber ich wusste einfach, dass sie jemanden braucht und ich dieser jemand sein soll. Ein anderes Kind hat es mir ebenfalls sehr angetan. Als Vahram das erste Mal meinen Weg kreuzte, mich mit seinen grossen Augen anschaute und mir lächelnd zuwinkte, wusste ich, dass ich zu ihm eine ganz spezielle, tiefe Verbundenheit habe, obwohl ich ihn noch gar nicht kannte. Zu Luiza, der Patentochter meiner Mutter, hatte ich auch einen sehr guten Draht. Es fühlt sich an als wäre sie meine Schwester und ich fühle mich auch mit ihr sehr verbunden. Die Menschen die ich kennen gelernt und gespürt habe sind allesamt wundervoll und ich vermisse sie bereits. Die Reise war voll von Erkenntnis, Wärme und Zuneigung. Ich bin dankbar, dass ich diese Reise machen konnte und freue mich schon sehr auf meinen nächsten Besuch in Vardashen.
Léonie
Léonie mit Patenkind Angela
Erika:
Ich danke euch, dass ihr es mir ermöglicht habt einen kleinen Einblick zu bekommen, in euer Wirken und Arbeiten. Es hat mich tief berührt, all die Armut, den Schmerz, die Hoffnungslosigkeit zu sehen. Auch wenn es nur etwas Kleines ist was ich tun kann, ich mach es von Herze gerne.
Ich bin sooooooo stolz auf meinen Patenjungen Ishkhan, was er bereits jetzt in seinen Jungen Jahren für seine Familie tut. Gleichzeitig bin ich tief traurig diesen Jungen mit dieser Last zu sehen, die aus ihm schon jetzt einen Erwachsenen macht. Ihr gebt ihm die Möglichkeit zur Entwicklung und ein wenig ein zu Hause. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch das Wissen darum, dass ihr der Familie Unterstützung und Begleitung gebt. Gerne werde ich euer Wirken in die Welt heraus tragen. Hoffentlich mit dem Ergebnis, dass es noch mehr Früchte trägt.
DANKE Erika.
Erika mit Patenjungen Ishkhan
Hanny:
Von meiner Woche in Armenien kann ich nur Positives erzählen, alles war super organisiert dank den 2 Armenier-Schweizern und Marianna.
Auf unserer Sightseeing Tour waren das Armenian Alphabet Monument und das Armenien Genocid Memorial für mich am eindrücklichsten, speziell bei dem Memorial konnte man die Energie förmlich spüren.
Leider war mein Patenkind nicht anwesend, doch habe ich die Mutter in ihrem Heim getroffen, das was sehr eindrücklich. Das Kinderheim hat mir sehr gut gefallen, es ist erstaunlich, was man aus einem alten Gefängnis machen kann. Hanny
Harut der Patenjunge von Hanny ist in Frankreich bei Verwandten. Seine Mutter hat alles in Bewegung gesetzt um ihn dorthin zu bringen, sie will, dass er eine bessere Zukunft hat. Er lernt fleissig Französisch und wird nächstes Jahr dort eine Lehre beginnen. Hanny kann somit schon bald mit ihm kommunizieren.
Harut der Patenjunge von Hanny ist in Frankreich bei Verwandten. Seine Mutter hat alles in Bewegung gesetzt um ihn dorthin zu bringen, sie will, dass er eine bessere Zukunft hat. Er lernt fleissig Französisch und wird nächstes Jahr dort eine Lehre beginnen. Hanny kann somit schon bald mit ihm kommunizieren.